Zu den guten Indianer und den bösen Autonomen

Die Politik ist Angst – Die Angst ist politisch?

Dass die Dimension der Gewalt, vor allem wenn sie in der Form der bewaffneten Auseinandersetzung auftritt, auf der Verdrängung, der fiktiven Überwindung der inneren Widersprüche innerhalb des Subjekts und der Angst beruht, ist allen klar. Zur Genüge!
Nicht gleichermaßen geklärt ist allerdings die Bedeutung der Verdrängung im Rahmen der gewaltfreien Praxis, im Kontext der Ablehnung der militanten Konfrontation. „Ich habe Angst“ – man kann nichts dagegen sagen. In der Ablehnung der Gewalt der Konfrontation drückt sich die Verdrängung, die fiktive Überwindung jener Widersprüche, die, aus den Spannungen zwischen Subjekt und Außenwelt entstanden, notwendigerweise im Innern des Subjekts widerhallen, aus. Die Unmöglichkeit in den sozialen Raum hinauszugehen, dem Persönlichen eine kollektive, nicht ghettoisierende Dimension zu geben und deshalb der Zwang den Bezug zum Politischen, was im Grunde das eigenständige Andere darstellt, weiterhin auf eine stumpfe und allumfassende Art zu leben – das alles ist der emotionale Hintergrund der Gewaltfreiheit, denn, insofern das Leben in ständiger Veränderung-Widersprüchlichkeit ist, ist viel die Rede von „Widersprüchen, die innerhalb der Bewegung existieren: Es gibt nichts Politischeres“ – im allerschlechtesten Sinne des Personalismus, der die Angst, die Emotionalität – die Befangenheit –  „verwendet“, um der Bewegung ein totalisierendes und normalisierendes Regelwerk aufzuzwingen
Den Schmerz in Stärke zu verwandeln, ist immer noch Politik. Aber die Mauern der blanken Angst, die kaltblütig zwischen dem Schmerz und der Stärke, die daraus entstehen kann, gebaut wurden, zerstören. Das können wir machen.

(aus Finalmente il cielo è Caduto sulla Terra – La rivoluzione, 19 März 1977)

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